Symptome von Heuschnupfen
Heuschnupfen, auch bekannt als allergische Rhinitis, ist eine Reaktion des Körpers auf Pollen von Bäumen, Gräsern und Blumen. Die Symptome variieren bei jedem Einzelnen und beinhalten Nies- und Juckreiz der Nase, begleitet von einer laufenden oder verstopften Nase. Ebenso können tränende und juckende Augen hinzukommen – was das tägliche Leben beeinträchtigen kann. In manchen Fällen treten sogar Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zu Schlafstörungen auf. Wenn Heuschnupfen unbehandelt bleibt, kann es schlimmstenfalls Asthma auslösen. Je nach Art und Schweregrad des Heuschnupfens können diese Auswirkungen saisonal bedingt sein oder ganzjährig anhalten; wodurch Aktivitäten im Freien zum Problem werden können.
Diagnose
Beim Arztgespräch werden zunächst die Beschwerden, Lebensumstände und die Krankheitsgeschichte erfragt. Mittels eines Allergie-Prick-Tests kann festgestellt werden, ob der Patient auf bestimmte Stoffe allergisch reagiert. Hierbei werden mögliche Allergene in gewissem Abstand voneinander auf den Unterarm appliziert und anschließend leicht eingeritzt. Eine allergische Reaktion zeigt sich durch Rötung und Schwellung ähnlich einem Mückenstich an der betreffenden Stelle. Zusätzlich können eine Blutuntersuchung oder ein Provokationstest erforderlich sein. Beim Provokationstest wird das Allergen mittels Spray oder Tropfenform auf die Nasenschleimhaut bzw. Bindehaut gebracht; bei einer Schwellung dieser Bereiche sowie einem Niesreiz spricht man von einem allergischen Schnupfen.
Risikofaktoren von Heuschnupfen
Zu den Risikofaktoren von allergischer Rhinitis gehören genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und Lebensstil. Wenn jemand in der Familie bereits an allergischer Rhinitis oder anderen allergischen Erkrankungen leidet, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch andere Familienmitglieder davon betroffen sind. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Klimawandel und erhöhte Pollenkonzentrationen können auch das Risiko für Heuschnupfen erhöhen. Zu den bekannten Lebensstilfaktoren gehören Rauchen und Stress. Rauchen kann die Atemwege reizen und das Immunsystem schwächen, was die Symptome einer allergischen Rhinitis verschlimmern kann. Ebenso kann auch Stress das Immunsystem beeinträchtigen und die Symptome einer allergischen Rhinitis verstärken.
Vermeiden Sie allergieauslösende Stoffe
Um eine allergische Rhinitis zu vermeiden, ist es wichtig, den Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen zu minimieren. Pollen von Bäumen, Gräsern und Blumen sind die häufigsten Auslöser. Versuchen Sie, Ihre Zeit im Freien einzuschränken, insbesondere in den frühen Morgenstunden und an windigen Tagen, wenn die Pollenbelastung am höchsten ist. Verwenden Sie auch eine Gesichtsmaske und eine Sonnenbrille, um das Eindringen von Pollen in Ihre Atemwege und Augen zu reduzieren. Pollen können sich auch in Innenräumen ansammeln, daher ist es wichtig, Ihr Zuhause regelmäßig zu reinigen. Halten Sie außerdem die Fenster geschlossen, um das Eindringen von Pollen zu erschweren.
Konventionelle Behandlungsmöglichkeiten
Heuschnupfen kann oft durch die Einnahme von antiallergischen Medikamenten wie Antihistaminika und Nasensprays gelindert werden. Diese Medikamente können die allergische Reaktion unterdrücken und die Symptome lindern. In einigen Fällen kann eine Immuntherapie in Betracht gezogen werden. Dies beinhaltet die schrittweise Exposition des Körpers gegenüber den allergieauslösenden Stoffen, um das Immunsystem langfristig weniger empfindlich zu machen. Diese Therapie erfordert jedoch eine regelmäßige ärztliche Überwachung und kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern. Viele der konventionellen Behandlungsoptionen können allerdings Nebeneffekte wie Schläfrigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen verursachen. Deswegen bekommen alternative Behandlungsmöglichkeiten wie Probiotika in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit.
Probiotika für die Vorbeugung und Behandlung von Heuschnupfen
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf Pollen, die oft durch eine überaktive Immunreaktion verursacht wird. Probiotika können helfen, diese Überreaktion zu reduzieren, indem sie das Gleichgewicht der Bakterien in unserem Darm verbessern. Studien haben gezeigt, dass Probiotika typische Symptome einer allergischen Rhinitis, wie eine laufende Nase oder Juckreiz, wirksam verringern und somit die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können (1, 2). Dabei scheinen Probiotika das Immunsystem beruhigen zu können, indem sie entzündliche Prozesse im Körper reduzieren bzw. antientzündliche Prozesse stimulieren können (1). Insbesondere scheinen solche Patienten von Probiotika zu profitieren, die an einer allergischen Rhinitis leiden, mit häufigen bzw. besonders langen Schüben (1).
Speziell die Bakterienstämme Lactobacillus paracasei LP-33 und GMNL-133 zeigen eine ausgezeichnete Wirkung zur Verringerung der Symptome einer allergischen Rhinitis. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Probiotika gleich sind und die Wirksamkeit von Probiotika bei allergischer Rhinitis von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Wichtig ist zudem, dass nur wenige Probiotika bisher auf ihre Wirksamkeit bezüglich Heuschnupfen klinisch getestet wurden. Es ist am besten, mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu sprechen, um die richtigen Probiotika für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
Auch können Übersichtsarbeiten zur Wirksamkeit von Probiotika bei allergischer Rhinitis eine gute Orientierungshilfe für Patienten sein (2) (mehr dazu unter Allergie und Probiotika). Insgesamt können Probiotika eine wirksame Ergänzung zur Behandlung von allergischer Rhinitis sein. Durch die Reduzierung von Entzündungen und die Stärkung des Immunsystems können sie dazu beitragen, die Symptome einer allergischen Rhinitis zu lindern und die Lebensqualität von Menschen mit dieser allergischen Reaktion zu verbessern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Behandlungsoptionen, sind, zumindest die bisher klinisch getesteten Probiotika, frei von Nebenwirkungen.
Heuschnupfen: Probiotika können helfen
Heuschnupfen ist unausweichlich für viele Menschen, aber es gibt Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und eine allergiefreie Zeit zu genießen. Durch die Vermeidung von allergieauslösenden Stoffen sowie die Einnahme von Medikamente und gegebenenfalls Immuntherapie, können Sie Ihre Heuschnupfen-Symptome unter Kontrolle halten. Eine besonders vielversprechende Alternative scheinen in diesen Zusammenhang Probiotika zu sein. Halten Sie Ausschau nach klinisch getesteten Produkten, also solchen, für die auch eine Wirksamkeit nachgewiesen wurde.
Literatur
- Liu et al. 2022. Journal of Asthma and Allergy 15 1413–1428
- Güvenc et al. 2016. Am J Rhinol Allergy 30, e157-e175.
