Ursache von Karies
Die Hauptursache einer Zahnfäule ist die Ansammlung von Plaque — einer klebrigen Substanz, die aus Bakterien, Speiseresten und dem Zucker in unserer Nahrung besteht. Dieses Plaque produziert Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zu einer Zahnfäule führen können.
Um Zahnfäule vorzubeugen, ist es eine gute Mundhygiene entscheidend. Das bedeutet mindestens zweimal täglich gründlich Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und regelmäßiges Benutzen von Zahnseide, um Plaque und Essensreste zwischen den Zähnen zu entfernen. Eine ausgewogene Ernährung mit weniger zuckerhaltigen Lebensmitteln und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt für eine professionelle Zahnreinigung und Kontrolluntersuchungen sind ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung von Zahnfäule.
Eine Zahnfäule kann aber auch durch schädliche Bakterien verursacht werden. Diese Pathogene siedeln sich auf den Zähnen an und ernähren sich von Zucker bzw. leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Diese Bakterien produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zu einer Zahnfäule führen können. Gleichzeitig sind diese schädlichen Bakterien selber säureresistent, was mit der Zeit zu einer Verdrängung nützlicher Bakterien im Mundraum führt. Insbesondere das Bakterium Streptococcus mitits und Streptococcus mutans scheinen Schlüsselerreger bei der Entstehung einer Karies zu sein (1).
Das orale Mikrobiom und Karies
Das Mikrobiom spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Zahnfäule. Zahnfäule ist im Wesentlichen eine bakterielle Erkrankung, bei der bestimmte Bakterien im Mund Zahnschmelz abbauen, was zu Löchern oder Zahnfäule führen kann.
Im Mund existieren viele verschiedene Bakterien, und das Gleichgewicht zwischen den guten und schlechten Bakterien ist entscheidend. Wenn schädliche Bakterien, insbesondere Streptococcus mutans, die Oberhand gewinnen, können sie Zucker in Säure umwandeln. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und führt letztendlich zur Bildung von Zahnfäule.
Ein gesundes orales Mikrobiom ist normalerweise von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt, und das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Arten ist entscheidend für die Mundgesundheit. Einige der Bakterien, die in einem gesunden Mund dominieren können, sind:
- Streptococcus-Spezies: Bestimmte Arten von Streptokokken, wie Streptococcus mitis und Streptococcus sanguinis, sind natürliche Bewohner der Mundhöhle und tragen dazu bei, den pH-Wert im Mund zu regulieren.
- Veillonella: Diese Bakterien metabolisieren Milchsäure und spielen eine Rolle bei der Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Verhältnisses im Mund.
- Actinomyces: Diese Bakterien sind an der Bildung von Zahnbelag beteiligt und tragen zum Erhalt der Mundgesundheit bei.
- Prevotella und Porphyromonas: Sie sind Teil der normalen Mundflora und tragen zur Verdauung von Nahrungspartikeln im Mund bei.
Ein gesundes orales Mikrobiom zeichnet sich durch Vielfalt aus, und das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Bakterienarten ist entscheidend. Dies hilft nicht nur bei der Verhinderung von Karies, sondern auch bei der Abwehr von schädlichen Mikroorganismen, die Krankheiten verursachen können.
Es ist faszinierend zu sehen, wie diese winzigen Mikroorganismen eine so bedeutende Rolle in unserer Mundgesundheit spielen!
Behandlung von Karies
Sollte es jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Karies kommen, ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend. Der Zahnarzt wird in der Regel das erkrankte Gewebe entfernen und den Zahn mit einer Füllung wiederherstellen. In fortgeschrittenen Fällen, in denen die Zahnfäule das Innere des Zahnes erreicht hat, kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein. In extremen Fällen, in denen der Zahn nicht mehr gerettet werden kann, muss möglicherweise ein Implantat eingesetzt werden.
Eine Zahnfäule kann nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon bei Kindern vorkommen. Eltern sollten daher ihre Kinder frühzeitig an eine gute Mundhygiene und eine gesunde Ernährung heranführen. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind auch für Kinder ein wichtiger Teil der Prävention von Zahnfäule.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten von Karies
Karies ist eine der häufigsten Zahnkrankheiten, die durch den Abbau von Zahnsubstanz durch Bakterien verursacht wird. In der Regel wird Zahnfäule durch eine Kombination aus einer unzureichenden Mundhygiene und einer ungesunden Ernährung verursacht. Neben den bereits angesprochenen Behandlungsmöglichkeiten einer Karies durch den Zahnarzt, gibt es eine Anzahl an alternativen Behandlungsmöglichkeiten, die ähnlich effektiv sein können. Eine Möglichkeit zur Behandlung von Zahnfäule ist die Verwendung von Fluorid.
Fluorid ist ein Mineral, das hilft, den Zahnschmelz zu stärken und Karies zu verhindern. Es kann in Form von Zahnpasta, Mundspülung oder Fluoridtabletten eingenommen werden. Fluorid ist besonders wirksam bei Kindern. Eine weitere alternative Behandlungsmöglichkeit von Karies ist die Verwendung von Xylitol. Xylitol ist ein natürlich vorkommender Zuckeralkohol, der in vielen Lebensmitteln und Kaugummis enthalten ist. Es hat sich gezeigt, dass Xylitol das Wachstum von Kariesbakterien hemmt und den pH-Wert im Mund stabilisiert, was dazu beitragen kann, Zahnfäule zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Zahnfäule ist eine Ernährungsumstellung. Eine gesunde Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann dazu beitragen, die Zähne gesund zu halten und Karies zu verhindern. Eine Ernährung, die reich an Zucker und leicht verdaulichen Kohlenhydraten ist, kann das Wachstum von Kariesbakterien hingegen fördern und zu einer Karies führen.
Zusammenfassend gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten von Karies, die genauso effektiv sind wie traditionelle Methoden. Fluorid, Xylitol und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, Karies zu verhindern und die Zähne gesund zu halten. Es ist wichtig, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen und eine gute Mundhygiene zu praktizieren, um Karies zu vermeiden.
Probiotika und Karies
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in unserem Körper vorkommen und eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit spielen. Sie helfen dabei, das Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten und das Immunsystem zu stärken. Doch Probiotika können auch eine positive Wirkung auf unsere Mundgesundheit haben und wirksam Karies reduzieren können.
Ähnlich wie im Darm, gibt es auch im Mund ein Mikrobiom, welches aus eine hohe Vielzahl an verschiedener Bakterien besteht. Ein intaktes orales Mikrobiom trägt ganz entscheidend dazu bei, dass wir gesunde Zähne haben. Ebenso kann ein nicht intaktes Mikrobiom uns anfällig für Krankheiten machen. Probiotika können dazu beitragen, das orale Mikrobiom wieder in eine Balance zu bringen. Die Wirkmechanismen von Probiotika in diesem Zusammenhang sind dabei sehr vielfältig und reichen von der Produktion antibakterieller Substanzen — sogenannte Salivarizine — über die Stabilisierung des ph-Wertes im Mund bis hin zur Verdrängung schädlicher Bakterien (1).
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Probiotika gleich sind. Es gibt verschiedene Stämme von Bakterien, die unterschiedliche Wirkungen haben können. Besonders vielversprechend scheinen bisher solche Bakterienstämme, die natürlicherweise im Mundraum des Menschen vorkommen. Nur bei diesen Bakterienstämmen ist es garantiert, dass sie nach einem bestimmten Einnahmezeitraum auch wirklich im Mundraum “kolonisieren”, d.h. über einen längeren Zeitraum dort zu finden sind. Nur so können sie ihre antibakterielle Wirkung gegenüber Karieserregern voll entfalten.
Besonders interessant scheint in diesem Zusammenhang das Probiotikum Streptococcus salivarius M18 zu sein, das schon in klinischen Tests seine Wirksamkeit gegenüber Karies gezeigt hat und natürlicherweise im Mundraum des Menschen zu finden ist (2). Insgesamt kann gesagt werden, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, Karies vorzubeugen und zu behandeln. Zumindest für einige wenige Probiotika gibt es auch schon eine gute wissenschaftliche Basis als alternative Behandlungsoption.
Literatur:
- Chen et al. Pathogens 2020, 9, 569
- Burton et al. Journal of Medical Microbiology 2013, 62, 875–884
