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Warum ist das Mikrobiom des Darms so wichtig für unsere Gesundheit?

Warum hat das Mikrobiom solch eine immense Bedeutung für unsere Gesundheit? Die Antwort darauf ist einfach. Die winzigen Organismen in unserem Körper haben nicht nur Einfluss auf unsere Verdauung, sondern auch auf unser Immunsystem, unseren Hormonhaushalt und sogar unsere Gefühlslage. Aktuelle Forschungen enthüllen immer mehr die enorm wichtige Rolle eines gesunden Mikrobioms für unser Wohlbefinden.

von Dr. Barbara Hendel
2. Juli 2024
in Darm
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Warum ist das Mikrobiom des Darms so wichtig für unsere Gesundheit?
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Was ist das Mikrobiom?

Das Konzept des Mikro­bio­ms ist in den let­zten Jahren immer bedeu­ten­der gewor­den. Es umfasst alle kleinen Lebe­we­sen, die in unserem Kör­p­er leben, haupt­säch­lich im Ver­dau­ungstrakt, aber auch im Mund und auf der Haut. Diese winzi­gen Organ­is­men spie­len eine wichtige Rolle bei der Ver­ar­beitung von Nährstof­fen und der Reg­u­la­tion unseres Immun­sys­tems. Tat­säch­lich beste­ht das men­schliche Mikro­biom aus über 100 Bil­lio­nen Bak­te­rien, Viren und Pilzen, die gemein­sam das Gle­ichgewicht unseres Kör­pers bee­in­flussen.

Die Darm­flo­ra bet­rifft all jene Bak­te­rien und kleinen Organ­is­men, die in unserem Ver­dau­ungssys­tem leben. Der größte Teil dieser Mikroor­gan­is­men lebt im Ver­dau­ungstrakt. Aber auch unsere Schleimhäute im Mund, in Nase, Lunge und Schei­de sowie unsere Haut wer­den von Mikroor­gan­is­men bewohnt. Die meis­ten dieser kleinen Wesen sind für uns Men­schen unge­fährlich und brin­gen sog­ar Nutzen mit sich. Zum Beispiel ver­hin­dert die dichte Besied­lung mit Mikroben auf unseren Darm- und Hautschleimhäuten das Ein­nis­ten fremder Keime, die uns krank machen kön­nten. Zudem gibt es spezielle Bak­te­rien­arten, die Bal­last­stoffe ver­dauen kön­nen, welche son­st vom Kör­p­er nicht ver­w­ertet wer­den kön­nten. Hier­bei entste­hen kurzket­tige Fettsäuren als zusät­zliche Energiequelle für den Men­schen. Sie bee­in­flussen eben­falls, wie Gene abge­le­sen wer­den oder erzeu­gen ein Gefühl von Sät­ti­gung im Gehirn.

Die Bewohn­er unseres Darms pro­duzieren zudem Neu­ro­trans­mit­ter und kom­mu­nizieren über Blut­bah­nen und Ner­ven­sys­tem mit unserem Gehirn oder kön­nen davon bee­in­flusst wer­den. So kön­nen sie sog­ar unsere Gefüh­le und unser soziales Ver­hal­ten mitbes­tim­men. Sie helfen unserem Immun­sys­tem bei sein­er Entwick­lung und bewahren die empfind­liche Bal­ance zwis­chen Entzün­dung und Tol­er­anz gegenüber harm­losen Mikroben, Nahrungs­be­standteilen und eigen­em Gewebe, indem sie über­schießende Immunreak­tio­nen dämpfen (1).

Eine gesunde Darm­flo­ra ist entschei­dend für eine gute Ver­dau­ung sowie Auf­nahme von Nährstof­fen. Die Darm­bak­te­rien erfüllen ver­schiedene Funk­tio­nen: Sie unter­stützen unter anderem die Ver­dau­ung, tra­gen zur Pro­duk­tion von Vit­a­mi­nen, Hor­mo­nen und Boten­stoffe bei, stärken die Schutzschicht des Darms, um das Ein­drin­gen schädlich­er Keime oder Sub­stanzen zu ver­mei­den. Sie hal­ten uner­wün­schte Krankheit­ser­reger in Schach und trainieren gle­ichzeit­ig unser Immun­sys­tem, wobei der größte Teil im Darm sitzt.

Die Mund­flo­ra umfasst alle Bak­te­rien und kleinen Organ­is­men, die sich in unser­er Mund­höh­le befind­et. Eine gesunde Mund­flo­ra ist wichtig für starke Zähne und zum Schutz vor Infek­tio­nen des Mundraums. Die Zusam­menset­zung der Mund­flo­ra ist sehr indi­vidu­ell. Jed­er Men­sch hat eine einzi­gar­tige Kom­bi­na­tion von Bak­te­rien in seinem Mund. Einige dieser Arten kön­nen nur in der Mund­flo­ra nachgewiesen wer­den und nicht im Darm.

Zusät­zlich zu den Bak­te­rien kom­men Pilze (ins­beson­dere Can­di­da albi­cans), Viren und andere Mikroor­gan­is­men im Mund vor. Es beste­ht auch ein Über­tra­gungsrisiko für Krankheit­en oder Infek­tion­ser­reger wie Strep­to­coc­cus mutans, der Karies bei Kindern verur­sacht und durch bak­terielle Über­tra­gung über Spe­ichel beim Küssen weit­ergegeben wer­den kann. Nor­maler­weise hal­ten nüt­zliche und schädliche Mikroben ein Gle­ichgewicht aufrecht. Allerd­ings kann dieses Gle­ichgewicht durch bes­timmte Fak­toren gestört wer­den. In solchen Fällen ver­mehren sich die “bösen” Keime ver­stärkt.

Als Haut­flo­ra beze­ich­nen wir alle Mikroor­gan­is­men, die auf unser­er Haut leben. Haupt­säch­lich han­delt es sich dabei um Bak­te­rien, aber auch Pilze und Viren kom­men auf der Haut vor. Mehrheitlich stellen diese kleinen Wesen keine Gefahr für unsere Gesund­heit dar, son­dern schützen uns sog­ar vor krank machen­den Keimen. Weit­er­hin pro­duzieren einige Bak­te­rien Stoffe, die gegen patho­gene Erreger wirken, indem sie diese hem­men oder abtöten. Eine unversehrte Haut­flo­ra ist ein wesentlich­er Bestandteil unseres Immun­sys­tems und trägt zur Erhal­tung unser­er Gesund­heit bei.

Neben dem bere­its erwäh­n­ten Mikro­biom im Darm, Mund oder auf der Haut gibt es natür­lich noch weit­ere Mikro­bio­me in unserem Kör­p­er wie zum Beispiel das in der Lunge oder im Auge.

Die dynamische Entwicklung des Mikrobioms in unserem Leben

Die Grund­la­gen für die Entste­hung ein­er Gemein­schaft von Bak­te­rien wer­den bere­its während der Geburt gelegt. Bei ein­er natür­lichen Ent­bindung überträgt sich durch den Kon­takt mit den Bak­te­rien der Mut­ter ihre Mikro­bio­ta auf das Neuge­borene. Nach einem Kaiser­schnitt stam­men die ersten Bak­te­rien aus dem Hautkon­takt mit Fam­i­lien­mit­gliedern und der Umge­bung. Das Baby erhält dann durch die Mut­ter­milch eine Mis­chung aus ver­schiede­nen Bak­te­rien, vor allem Milch­säure­bak­te­rien. Diese unter­stützen die Abwehr von Krankheit­ser­regern und fördern die Entwick­lung eines starken Immun­sys­tems.

Mit Beginn der Auf­nahme von fes­ter Nahrung, kom­men kon­tinuier­lich neue Arten von Bak­te­rien hinzu und es entwick­elt sich allmäh­lich im Laufe der Jahre eine rel­a­tiv sta­biles Dar­m­mikro­biom. Im späteren Leben nimmt jedoch dessen Vielfalt wieder ab und auch die Inter­ak­tion zwis­chen dem Mikro­biom und dem Kör­p­er ist weniger aus­geprägt. Neuere Stu­di­en deuten außer­dem darauf hin, dass auch der Lebensstil (unter anderem Ein­nahme von Antibi­oti­ka) der Mut­ter während der Schwanger­schaft einen Ein­fluss auf das Mikro­biom des Kindes haben kann.

Das Darmmikrobiom und unsere Gesundheit

Das Dar­m­mikro­biom beste­ht aus ein­er Vielzahl von winzi­gen Lebe­we­sen wie Bak­te­rien, Pilzen und Viren. Diese kleinen Organ­is­men spie­len eine entschei­dende Rolle für unsere Gesund­heit, indem sie uns bei der Ver­dau­ung unter­stützen und vor Krankheit­en schützen. Sie reg­ulieren auch unser Immun­sys­tem. Ein gesun­des Mikro­biom kann das Risiko für Krankheit­en wie Dia­betes, Übergewicht und Krebs ver­ringern. Es ist wis­senschaftlich belegt, dass ein gestörtes Milieu im Darm zu ver­schiede­nen Erkrankun­gen führen kann, darunter das Reiz­darm­syn­drom, Mor­bus Crohn oder Col­i­tis ulcerosa sowie Dia­betes Typ‑2 und Übergewicht. Im Fol­gen­den möcht­en wir näher auf den Zusam­men­hang zwis­chen dem Dar­m­mikro­biom und speziellen Krankheit­en einge­hen.

  • Dar­m­mikro­biom und Autoim­munerkrankun­gen

Die Entste­hung von Autoim­munerkrankun­gen wird nicht auss­chließlich auf genetis­che Ver­an­la­gun­gen zurück­ge­führt, son­dern auch auf Umwelt­fak­toren. Dabei gewin­nt die gestörte Darm­flo­ra als ein solch­er Fak­tor zunehmend an Bedeu­tung. Die Zusam­menset­zung und Funk­tion­sweise der Darm­flo­ra weist bei ver­schiede­nen Autoim­munerkrankun­gen Verän­derun­gen auf, was darauf hin­weist, dass eine gestörte Darm­flo­ra zur Entwick­lung dieser Erkrankun­gen beiträgt.

Die rheuma­toide Arthri­tis (RA) ist eine sys­temis­che Autoim­munerkrankung, die sich durch Gelenkschä­den man­i­festiert. Die Zusam­menset­zung der Darm­flo­ra von RA-Patien­ten ohne Behand­lung unter­schei­det sich stark von gesun­den Per­so­n­en. Patien­ten mit RA haben im Ver­gle­ich zu gesun­den Kon­trollper­so­n­en eine ver­ringerte Vielfalt des Mikro­bio­ms im Darm, welche mit den Autoan­tikör­per­spiegeln der Patien­ten und der Krankheits­dauer kor­re­liert (4). Stu­di­en an RA-Patien­ten zeigen zudem, dass offen­sichtlich vor dem Auftreten von Arthri­tis eine Dys­biose — also eine Ver­ringerung der Vielfalt in der Darm­flo­ra — stat­tfind­et (5).

Auch das Auftreten von Typ-1-Dia­betes (T1D) kann im Zusam­men­hang mit ein­er Verän­derung der Darm­flo­ra, ein­schließlich des Ver­lusts der bak­teriellen Diver­sität, ste­hen. Stu­di­en haben mehrere Aspek­te der Dar­mge­sund­heit mit dem Aus­bruch von T1D beim Men­schen in Verbindung gebracht (6, 7).

Im Zuge des weltweit­en raschen Anstiegs von atopis­chen Erkrankun­gen wie Asth­ma und Der­mati­tis in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten kann ver­mutet wer­den, dass dieser Trend mit ein­er Verän­derung der Umweltbe­din­gun­gen und dem west­lichen Lebensstil zusam­men­hängt (8). Es scheint entschei­dend zu sein, welche Ein­flüsse das Kind in seinen ersten Leben­s­jahren erfährt, da dies die Entwick­lung der Darm­flo­ra sowie die Rei­fung des Immun­sys­tems bee­in­flusst. Bekan­nt ist, dass Fak­toren wie die Ein­nahme von Antibi­oti­ka im frühen Kinde­salter, Schad­stoffe in der Luft, Stillen und eine möglichst vielfältige Mikro­bio­ta-Umwelt, einen Ein­fluss auf die Häu­figkeit von atopis­chen Erkrankun­gen haben.

  • Dar­m­mikro­biom und entzündliche Darmerkrankun­gen

Das Reiz­darm­syn­drom (RDS) wird im All­ge­meinen von Bauch­schmerzen, einem unwohlen Gefühl und Verän­derun­gen in den Stuhlge­wohn­heit­en begleit­et. Neue Erken­nt­nisse über die Funk­tion­sweise des RDS haben gezeigt, dass eine wichtige Rolle bei dieser Erkrankung durch Verän­derun­gen in der natür­lichen Darm­flo­ra gespielt wer­den kön­nte. Es wird ver­mutet, dass das Auftreten von RDS mit ein­er gestörten Bal­ance der Mikroor­gan­is­men im Darm zusam­men­hängt (8). Unter­suchun­gen deuten auf eine poten­ziell schädliche Darm­flo­ra bei Patien­ten mit RDS hin. Dies kön­nte entwed­er auf eine frühere Darmin­fek­tion oder auf eine Verän­derung des Milieus im Ver­dau­ungstrakt hin­deuten. 

Eine beständi­ge und anhal­tende Entzün­dung sowie die Bil­dung von Geschwüren im Dick­darm sind kennze­ich­nend für eine chro­nisch entzündliche Darmerkrankung (CED), die sich in Form von Mor­bus Crohn (CD) oder Col­i­tis ulcerosa (UC) zeigen kann. Eine CED zeich­net sich durch eine lang anhal­tende und immer wiederkehrende Entzün­dung des Ver­dau­ungstrak­ts aus. Auch hier wird davon aus­ge­gan­gen, dass sowohl CD als auch UC nicht durch einen einzi­gen Krankheit­ser­reger verur­sacht wer­den, son­dern vielmehr durch ein generelles Ungle­ichgewicht der Darm­flo­ra.

  • Typ‑2 Dia­betes

Patien­ten mit Typ‑2 Dia­betes zeigen eine verän­derte Zusam­menset­zung der Darm­flo­ra bzw. Dys­biose (11). Eine auf das Dar­m­mikro­biom pos­i­tiv wirk­ende Ernährung­sum­stel­lung mit einem hohen Anteil an Gemüse, Obst und Vol­lko­rn­pro­duk­ten kann eben­falls hil­fre­ich sein, den Blutzuck­er­spiegel sta­bil zu hal­ten und so das Aus­maß ein­er Typ‑2 Dia­betes zu ver­ringern. 

  • Herz-Kreis­lauf-Erkrankun­gen

Es wurde her­aus­ge­fun­den, dass Verän­derun­gen in der Zusam­menset­zung der Darm­flo­ra und die Fähigkeit des Darms, Stof­fwech­sel­prozesse durchzuführen, möglicher­weise einen Ein­fluss auf das Auftreten von Herz-Kreis­lauf-Erkrankun­gen haben kön­nen. Obwohl die Ergeb­nisse bish­er nicht ein­deutig sind, kon­nte zumin­d­est gezeigt wer­den, dass eine Erhöhung der Vielfalt an Mikroor­gan­is­men im Darm zu einem leicht­en Rück­gang des Blut­drucks führt (9). Des Weit­eren hat eine Zusam­men­stel­lung ver­schieden­er Stu­di­en ergeben, dass Pro­bi­oti­ka bei Patien­ten sig­nifikant den Blut­druck senken kön­nen (10). Zudem kön­nte das Fas­ten gefol­gt von ein­er Umstel­lung auf eine gesunde Ernährung eine vielver­sprechende Option für Men­schen mit hohem Blut­druck und anderen kar­diometabolis­chen Erkrankun­gen sein. Diese Hin­weise deuten darauf hin, dass das Mikro­biom im Darm möglicher­weise in Verbindung mit Herz-Kreis­lauf-Erkrankun­gen ste­ht.

  • psy­chis­che Erkrankun­gen

Es ist bere­its seit einiger Zeit bekan­nt, dass die Bak­te­rien im Darm auch einen Ein­fluss auf unsere neu­rol­o­gis­chen Funk­tio­nen haben kön­nen. Dieses Phänomen wird als “Gut-Brain Axis” (Darm-Hirn-Schranke) beze­ich­net. Die Kom­mu­nika­tion zwis­chen der Darm­flo­ra und dem Gehirn erfol­gt über drei Hauptwege: 1. den neu­ralen Weg, der den Vagus­nerv und das Darm­n­er­ven­sys­tem umfasst; 2. den Immunweg durch Zytokine; und 3. den endokri­nen Weg über Darmhor­mone. Wenn diese Verbindun­gen gestört sind, kann dies zu psy­chis­chen Erkrankun­gen führen.

Die ver­schiede­nen psy­chis­chen Störun­gen wer­den von unter­schiedlichen mikro­biellen Gemein­schaften im Darm begleit­et oder es beste­ht eine erhöhte Prä­valenz bes­timmter Mikroben in Zusam­men­hang mit spez­i­fis­chen Krankheit­en wie Schiz­o­phre­nie oder ADHS. Der Zusam­men­hang zwis­chen dem Dar­m­mikro­biom und psy­chis­ch­er Gesund­heit eröffnet natür­lich auch ein ther­a­peutis­ches Poten­zial für die Verabre­ichung von Pro­bi­oti­ka. In ersten Stu­di­en mit soge­nan­nten Psy­chobi­oti­ka kon­nten pos­i­tive Effek­te im Zusam­men­hang mit psy­chis­chen Erkrankun­gen wie Angst­störun­gen und Depres­sio­nen erzielt wer­den (12).

Welchen Einfluss hat unser Lebensstil auf das Mikrobiom?

Unser Darm ist ein bedeu­ten­der Teil des Mikro­bio­ms und spielt eine entschei­dende Rolle bei der Bewahrung unser­er Gesund­heit. Ein vitaler Darm stärkt unser Immun­sys­tem und schützt uns vor Krankheit­en. Um den Darm gesund zu hal­ten, soll­ten wir auf unsere Ernährung acht­en und uns aus­ge­wogen sowie bal­last­stof­fre­ich ernähren. Zusät­zlich sind regelmäßige kör­per­liche Aktiv­ität und aus­re­ichend Schlaf wichtig, um das Gle­ichgewicht im Mikro­biom zu bewahren. Antibi­oti­ka soll­ten nur in wirk­lich notwendi­gen Fällen einge­set­zt wer­den, da sie auch die nüt­zlichen Bak­te­rien im Darm abtöten kön­nen. Stress bee­in­flusst das Mikro­biom neg­a­tiv, daher sollte man Entspan­nungsübun­gen in den All­t­ag inte­gri­eren. Durch bewusste Pflege des Mikro­bio­ms kann die Gesund­heit nach­haltig verbessert und Krankheit­en vorge­beugt wer­den.

Wie Probiotika helfen können

Eine erfreuliche Tat­sache ist, dass Pro­bi­oti­ka neben ein­er Anpas­sung des Lebensstils auch dazu beitra­gen kön­nen, ein gesun­des Mikro­biom aufzubauen und zu erhal­ten. Wenn sie gezielt ein­genom­men wer­den, sollen sie die bere­its vorhan­de­nen Darm­bak­te­rien ergänzen und das Mikro­biom pos­i­tiv bee­in­flussen. Es gibt viele Lebens­mit­tel, die pro­bi­o­tis­che Bak­te­rien enthal­ten. Die beliebtesten sind Joghurt oder Sauer­kraut. Aber es gibt auch andere fer­men­tierte Lebens­mit­tel wie Kefir, Kim­chi, bes­timmte Sorten von Käse oder ein­gelegtes Gemüse, die eben­falls gute Darm­bak­te­rien enthal­ten. Gle­ichzeit­ig gibt es Nahrungsergänzungsmit­tel mit ein­er höheren Menge an Pro­bi­oti­ka erhältlich. Für eine Sanierung des Darms scheinen vor allem Lak­to­bazillen und Bifi­dobak­te­rien hil­fre­ich zu sein. Demge­genüber spielt vor allem Strep­to­coc­cus sali­var­ius für eine funk­tion­ierende Mund­flo­ra eine zen­trale Rolle.

Da der Darm den größten Teil unseres Immun­sys­tems dargestellt und es auch einen Zusam­men­hang zwis­chen dem Mikro­bio­ms des Darms und u.a. dem Auftreten von Allergien, der Haut­ge­sund­heit und psy­chis­chen Erkrankun­gen gibt, kommt der Darm­sanierung mit­tels Pro­bi­oti­ka sich­er eine zen­trale Rolle zu. Ins­beson­dere als Begleit­ther­a­pie bei der Ein­nahme von Antibi­oti­ka — hier zur Ver­hin­derung von antibi­otikas­sozi­ierten Krankheit­en wie Durch­fall — bzw. nach Antibi­otikaein­nahme zum Auf­bau der Darm­flo­ra, kön­nen Pro­bi­oti­ka eine gute Wirkung ent­fal­ten. Zudem lohnt es sich, nach klin­isch getesteten Psy­chobi­oti­ka Auss­chau zu hal­ten, die schon erfol­gre­ich bei Angst­störun­gen und Depres­sio­nen einge­set­zt wur­den.

Im Speziellen kön­nen Pro­bi­oti­ka dem Dar­m­mikro­biom u.a. wie fol­gt helfen:

  • der pH-Wert im Darm wird gesenkt, um ein opti­males Umfeld für Bak­te­rien zu schaf­fen
  • Unter­stützen aktiv das Gle­ichgewicht der Darm­flo­ra
  • die Bar­ri­ere­funk­tion der Darmwand wird gestärkt, damit Keime nicht in den Kör­p­er gelan­gen kön­nen
  • das Immun­sys­tem wird wieder in Bal­ance gebracht durch eine Reg­ulierung der TH1-TH2 Immu­nant­wort
  • unter­stützen Bil­dung und Syn­these von Hor­mo­nen und Vit­a­mi­nen

Lit­er­atur:

(1) Spek­trum der Wis­senschaft kom­pakt. Aus­gabe 25.02.2019)

(2)  Hes­la et al. Micro­bi­ol Ecol 2014 Dec; 90(3): 791–801

(3) Chenyang et al. Eur J Pedi­atr 2022; 181(9): 3459–3471.

(4) Wels et al. Lancet Rheuma­tol. 2020; 2:e418–e427.

(5) Alpizar-Rodriguez et al. Ann Rheum Dis. 2019;78:590–3.

(6) Kos­tic et al. Cell Host Microbe. 2015;17:260–73.

(7) Knip et al. Nat Rev Endocrinol. 2016;12:154–67.

(8) Ghoshal et al. Int J Inflam. 2012;2012:151085. 

(9) Sun et al. Hyper­ten­sion. 2019;73:998‑1006.

(10) Khale­si et al. Hyper­ten­sion. 2014;64:897–903. 

(11) Quin et al. Nature. 2012;490:55–60.

(12) El Dib et al. Clinocal Nutri­tion ESPN 2021, 45: 75–90.

Mikrobiom

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Die Beiträge wurden anhand neuester Forschungsergebnisse verfasst. Bitte beachten Sie, dass diese nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet sind und keinen Besuch beim Arzt ersetzen können. Wir empfehlen deshalb ausdrücklich, jede Maßnahme in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt zu planen.

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