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Antibiotika und das Mikrobiom: Wie gefährlich sind die Auswirkungen ?

Antibiotika sind Medikamente, die gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden. Sie töten Bakterien ab oder hemmen ihr Wachstum und können somit eine schnelle Heilung ermöglichen. Allerdings haben Antibiotika auch negative Auswirkungen auf das Mikrobiom des Körpers. Wir schauen uns in diesem Beitrag genauer an, wie dramatisch diese Auswirkungen auf das Mikrobiom sind und was man beachten sollte.

von Dr. Barbara Hendel
15. April 2024
in News, Mikrobiom, Mikrobiom allgemein
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Antibiotika

Foto von Roberto Sorin auf Unsplash

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Was sind Antibiotika?

Ein Antibi­otikum ist ein Medika­mente, die zur Behand­lung von bak­teriellen Infek­tio­nen einge­set­zt wer­den. Sie kön­nen Bak­te­rien abtöten oder ihr Wach­s­tum hem­men, indem sie auf spez­i­fis­che Weise in den Stof­fwech­sel oder die Zell­struk­tur der Bak­te­rien ein­greifen. Ein Antibi­otikum ist jedoch nicht wirk­sam gegen Viren, Pilze oder andere Arten von Mikroor­gan­is­men.

Es gibt ver­schiedene Klassen von Antibi­oti­ka, die jew­eils unter­schiedliche Wirkungsweisen gegen Bak­te­rien haben. Einige Beispiele sind Peni­cilline, Cephalosporine, Tetra­cy­cline, Amino­glyko­side und Makrolide.

Es ist wichtig zu beacht­en, dass der unsachgemäße Gebrauch eines Antibi­otikums, wie zum Beispiel ihre Ver­wen­dung bei viralen Infek­tio­nen, dazu beitra­gen kann, dass Bak­te­rien Resisten­zen gegen diese Medika­mente entwick­eln. Die Entste­hung von Antibi­otikare­sisten­zen ist ein weltweites Gesund­heit­sprob­lem, das die Effek­tiv­ität der Antibi­otik­abehand­lung beein­trächti­gen kann. Daher sollte ein Antibi­otikum nur nach ärztlich­er Ver­schrei­bung und gemäß den Anweisun­gen des Arztes ein­genom­men wer­den.

Wie wirkt ein Antibiotikum?

Ein Antibi­otikum wirkt auf ver­schiedene Weise, um das Wach­s­tum von Bak­te­rien zu hem­men oder sie abzutöten. Die genaue Wirkungsweise hängt von der Klasse des Antibi­otikums ab. Hier sind einige der häu­fig­sten Mech­a­nis­men:

  • Hem­mung der Zell­wandsyn­these: Einige Antibi­oti­ka, wie Peni­cilline und Cephalosporine, wirken, indem sie die Bil­dung der Bak­te­rien­zell­wand stören. Die Zell­wand ist für die Integrität und Sta­bil­ität der bak­teriellen Zelle entschei­dend. Durch die Hem­mung ihrer Syn­these wer­den die Bak­te­rien anfäl­liger für den Angriff des Immun­sys­tems oder ster­ben ab.
  • Störung der Pro­tein­biosyn­these: Antibi­oti­ka wie Amino­glyko­side, Tetra­cy­cline und Makrolide beein­trächti­gen die Pro­tein­pro­duk­tion in Bak­te­rien­zellen. Sie kön­nen sich an die Ribo­somen binden, die für die Pro­tein­biosyn­these ver­ant­wortlich sind, und diese block­ieren oder stören, was zu ein­er Beein­träch­ti­gung des Wach­s­tums und der Ver­mehrung der Bak­te­rien führt.
  • Störung der DNA-Rep­lika­tion und ‑reparatur: Einige Antibi­oti­ka, wie Flu­o­rchi­nolone, bee­in­flussen die DNA-Syn­these in den Bak­te­rien­zellen. Sie kön­nen die DNA-Rep­lika­tion hem­men oder die Reparaturmech­a­nis­men stören, was let­z­tendlich zum Tod der Bak­te­rien führt.
  • Störung des Stof­fwech­sels: Einige Antibi­oti­ka, wie Sul­fon­amide, bee­in­flussen den Stof­fwech­sel der Bak­te­rien, indem sie die Pro­duk­tion von essen­ziellen Nährstof­fen block­ieren oder deren Auf­nahme behin­dern. Dadurch wer­den die Bak­te­rien in ihrem Wach­s­tum gehemmt.

Die Wahl des geeigneten Antibi­otikums hängt von der Art der bak­teriellen Infek­tion ab, und die Anwen­dung sollte stets gemäß den Anweisun­gen eines qual­i­fizierten Arztes erfol­gen, um eine wirk­same Behand­lung zu gewährleis­ten und die Entwick­lung von Resisten­zen zu min­imieren.

Wann wird ein Antibiotikum eingesetzt?

Ein Antibi­otikum wird einge­set­zt, um bak­terielle Infek­tio­nen zu behan­deln. Ihr Ein­satz ist in der Regel angezeigt, wenn Bak­te­rien die Ursache ein­er Erkrankung sind. Hier sind einige Sit­u­a­tio­nen, in denen Ärzte ein Antibi­otikum ver­schreiben kön­nen:

  • Bak­terielle Infek­tio­nen: Ein Antibi­otikum wird häu­fig zur Behand­lung von Infek­tio­nen einge­set­zt, die durch Bak­te­rien verur­sacht wer­den, wie beispiel­sweise Lun­genentzün­dun­gen, Harn­wegsin­fek­tio­nen, Hautin­fek­tio­nen, Ohrin­fek­tio­nen und bak­terielle Menin­gi­tis.
  • Präven­tive Maß­nah­men: In eini­gen Fällen kann ein Antibi­otikum vor­beu­gend (pro­phy­lak­tisch) einge­set­zt wer­den, um Infek­tio­nen zu ver­hin­dern, ins­beson­dere bei Men­schen mit geschwächtem Immun­sys­tem oder vor chirur­gis­chen Ein­grif­f­en.
  • Behand­lung schw­er­wiegen­der bak­terieller Infek­tio­nen: Bei schw­eren bak­teriellen Infek­tio­nen, ins­beson­dere im Kranken­haus, kön­nen Ärzte ein intra­venös­es Antibi­otikum ver­schreiben, um eine schnelle und effek­tive Behand­lung sicherzustellen.

Die häu­fig­sten Gründe für den Ein­satz eines Antibi­otikums sind bak­terielle Infek­tio­nen. Hier sind einige der häu­fig­sten Erkrankun­gen und Zustände, bei denen Ärzte ein Antibi­otikum ver­schreiben:

Atemwegsin­fek­tio­nen:

- Rachen- und Man­de­lentzün­dun­gen ins­beson­dere mit Erregern wie Strep­to­coc­cus pneu­mo­ni­ae und Strep­to­coc­cus pyo­genes

- Sinusi­tis (Nasen­neben­höh­le­nentzün­dung)

- Bron­chi­tis

- Lun­genentzün­dung

Harn­wegsin­fek­tio­nen:

- Blase­nentzün­dung (Zys­ti­tis)

- Nieren­beck­e­nentzün­dung (Pyelonephri­tis)

Hautin­fek­tio­nen:

- Cel­luli­tis

- Abszesse

- Wund­in­fek­tio­nen

Ohrin­fek­tio­nen:

- Oti­tis media (Mit­telohrentzün­dung)

Geschlecht­skrankheit­en:

- Chlamy­di­en-Infek­tio­nen

- Gon­or­rhö (Trip­per)

- Syphilis

Magen­darmin­fek­tio­nen:

- Bak­terielle Gas­troen­teri­tis

- Heli­cobac­ter pylori-Infek­tio­nen

Bak­terielle Menin­gi­tis:

- Eine schwere Infek­tion der Hirn­häute

Bak­terielle Entzün­dun­gen im Mundraum

- Paradon­ti­tis

Dat­en zur Ein­nah­memenge an Antibi­oti­ka ein­er in Lancet veröf­fentlicht­en Studie, zeigen grosse Unter­schei­de weltweit. Inner­halb Europas ist beispiel­sweise die Ein­nahme in Län­dern wie Frankre­ich, Spanien udn Gre­ichen­land am höch­sten wohinge­gen sie in Län­dern wie den Nieder­lan­den oder der Schweiz am niedrig­sten ist.

Antibiotikaresistenzen: Eine wachsende Gefahr

Lei­der haben über­mäßiger und unsachgemäßer Ein­satz von Antibi­oti­ka dazu geführt, dass einige Bak­te­rien­stämme Resisten­zen gegenüber diesen Medika­menten entwick­elt haben. Resisten­zen entste­hen, wenn Bak­te­rien genetis­che Verän­derun­gen erfahren und dadurch gegenüber eines bes­timmten Antibi­otikums unempfind­lich wer­den. Dies führt dazu, dass herkömm­liche Antibi­oti­ka ihre Wirk­samkeit ver­lieren, und die Behand­lung von Infek­tio­nen wird zunehmend kom­pliziert.

Ursachen für Resisten­zen:

  • Über­mäßiger Ein­satz: Zu häu­fige und unsachgemäße Ver­schrei­bung eines Antibi­otikums, auch bei nicht-bak­teriellen Infek­tio­nen, trägt zur Entste­hung von Resisten­zen bei.
  • Selb­stmedika­tion: Der unkon­trol­lierte Zugang zu Antibi­oti­ka, ohne ärztliche Ver­schrei­bung, ins­beson­dere in eini­gen Teilen der Welt, fördert die Resisten­zen­twick­lung.
  • Tier­hal­tung: Der Ein­satz von Antibi­oti­ka in der Tier­hal­tung zur Förderung des Wach­s­tums kann eben­falls zu Resisten­zen beitra­gen.

Glob­ale Bemühun­gen und Maß­nah­men: Die Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion (WHO) und nationale Gesund­heits­be­hör­den weltweit set­zen sich für einen ver­ant­wor­tungs­be­wussten Ein­satz eines Antibi­otikums ein. Dies umfasst:

  • Richtlin­ien für Ärzte: Klare Richtlin­ien zur Ver­schrei­bung eines Antibi­otikums, um den sorgsamen Ein­satz zu fördern.
  • Öffentliche Aufk­lärung: Infor­ma­tio­nen für die Öffentlichkeit über den kor­rek­ten Gebrauch eines Antibi­otikums und die Gefahren von Resisten­zen.
  • Forschung und Entwick­lung: Die Suche nach neuen Antibi­oti­ka und Ther­a­pi­en, um die steigende Bedro­hung durch resistente Bak­te­rien­stämme zu bewälti­gen.

Der Kampf gegen Resisten­zen erfordert eine umfassende, glob­ale Anstren­gung. Es ist entschei­dend, dass Gesund­heits­fach­leute, Poli­tik­er, die Indus­trie und die Öffentlichkeit zusam­me­nar­beit­en, um den ver­ant­wor­tungs­be­wussten Ein­satz eines Antibi­otikums zu fördern und die Entwick­lung neuer Ther­a­piean­sätze voranzutreiben, um die Effek­tiv­ität dieser leben­sret­ten­den Medika­mente zu bewahren.

Antibiotikassoziierte Krankheiten

Antibi­oti­ka-assozi­ierte Krankheit­en beziehen sich auf gesund­heitliche Prob­leme, die im Zusam­men­hang mit der Anwen­dung eines Antibi­otikums auftreten kön­nen. Hier sind einige Beispiele:

  • Clostrid­i­um dif­fi­cile-Infek­tion (CDI): Ein Antibi­otikum kann das Gle­ichgewicht der Darm­flo­ra stören, was zu ein­er über­mäßi­gen Ver­mehrung von Clostrid­i­um dif­fi­cile führen kann. CDI kann zu schw­eren Durch­fall­erkrankun­gen führen.
  • Antibi­oti­ka-assozi­ierte Col­i­tis: Dies ist eine entzündliche Reak­tion im Dick­darm, die durch die Anwen­dung eines Antibi­otikums aus­gelöst wird. Es äußert sich oft in Form von Durch­fall und Bauch­schmerzen.
  • Niere­nentzün­dung: Einige Antibi­oti­ka, ins­beson­dere solche, die nephro­tox­isch sind, kön­nen zu Entzün­dun­gen der Nieren führen.
  • Leber­schä­den: Bes­timmte Antibi­oti­ka kön­nen die Leber­funk­tion beein­trächti­gen und zu Leber­schä­den führen.
  • Aller­gis­che Reak­tio­nen: Einige Men­schen kön­nen aller­gisch auf ein bes­timmtes Antibi­otikum reagieren, was zu Hau­tauss­chlä­gen, Juck­reiz, Atem­beschw­er­den und anderen Symp­tomen führen kann.
  • Antibi­oti­ka-resistente Infek­tio­nen: Über­mäßiger und unsachgemäßer Ein­satz eines Antibi­otikums kann zur Entwick­lung von antibi­otikare­sisten­ten Bak­te­rien führen, was die Behand­lung von Infek­tio­nen erschw­ert.

Auswirkungen auf das Mikrobiom des Darms

Die Ein­nahme eines Antibi­otikums kann erhe­bliche Auswirkun­gen auf das Mikro­biom des Darms haben. Das Mikro­biom bezieht sich auf die Gemein­schaft von Mikroor­gan­is­men, ein­schließlich Bak­te­rien, die den men­schlichen Darm besiedeln und eine wichtige Rolle bei der Aufrechter­hal­tung der Dar­mge­sund­heit spie­len.

Einige Stu­di­en deuten darauf hin, dass die Auswirkun­gen eines Antibi­otikums auf das Mikro­biom des Darms auch langfristig sein kön­nen. Es kann somit eine gewisse Zeit dauern, bis sich das Mikro­biom nach der Behand­lung mit einem Antibi­otikum sich voll­ständig erholt.

Hier sind einige der Auswirkun­gen eines Antibi­otikums auf das Dar­m­mikro­biom:

  • Verän­derun­gen in der Bak­te­rien­vielfalt: Antibi­oti­ka haben oft eine bre­ite Wirkung und töten nicht nur patho­gene Bak­te­rien, son­dern auch nüt­zliche Bak­te­rien ab. Dies kann zu einem Ungle­ichgewicht in der Bak­te­rien­vielfalt im Darm führen.
  • Ver­mehrung von oppor­tunis­tis­chen Erregern: Das Fehlen bes­timmter nüt­zlich­er Bak­te­rien im Darm auf­grund eines Antibi­otikums kann dazu führen, dass oppor­tunis­tis­che Patho­gene, wie beispiel­sweise Clostrid­i­um dif­fi­cile, sich ver­mehren und Infek­tio­nen verur­sachen.
  • Störung der Darm­bar­riere: Das Gle­ichgewicht der Darm­flo­ra spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechter­hal­tung der Integrität der Darm­bar­riere. Durch die Verän­derung des Mikro­bio­ms kön­nen Antibi­oti­ka die Darm­bar­riere beein­trächti­gen, was zu erhöhter Per­me­abil­ität führen kann.
  • Dar­mdys­biose: Ein Antibi­otikum kann eine Dys­biose im Darm verur­sachen, was bedeutet, dass das Gle­ichgewicht zwis­chen förder­lichen und schädlichen Bak­te­rien gestört ist. Dies kann zu ver­schiede­nen gas­troin­testi­nalen Prob­le­men führen, wie Durch­fall, Blähun­gen und Bauch­schmerzen und sog­ar bei der Entste­hung von Allergien eine Rolle spie­len.
  • Verän­derung der Stof­fwech­se­lak­tiv­ität: Ein Antibi­otikum kann die Stof­fwech­se­lak­tiv­ität der im Darm ansäs­si­gen Bak­te­rien verän­dern. Dies kön­nte Auswirkun­gen auf die Pro­duk­tion von Metabo­liten haben, die wiederum ver­schiedene phys­i­ol­o­gis­che Prozesse im Kör­p­er bee­in­flussen.
  • Ein­fluss auf das Immun­sys­tem: Das Mikro­biom spielt eine entschei­dende Rolle bei der Reg­ulierung des Immun­sys­tems. Ein Antibi­otikum kann diese Inter­ak­tio­nen beein­trächti­gen, was zu ein­er verän­derten Immu­nant­wort führen kann.
  • Entwick­lung von Antibi­oti­ka-Resisten­zen im Mikro­biom: Der Ein­satz eines Antibi­otikums kann zu ein­er Selek­tion von antibi­otikare­sisten­ten Bak­te­rien im Darm führen. Diese Resisten­zen kön­nen sich auf andere Bak­te­rien über­tra­gen, was eine zusät­zliche Her­aus­forderung bei der Bekämp­fung von Resisten­zen darstellt.
  • Ein­fluss auf neu­rol­o­gis­che Funk­tio­nen: Es gibt Hin­weise darauf, dass das Mikro­biom des Darms Ein­fluss auf neu­rol­o­gis­che Funk­tio­nen und das zen­trale Ner­ven­sys­tem haben kann. Verän­derun­gen im Mikro­biom durch ein Antibi­otikum kön­nten daher auch neu­rol­o­gis­che Auswirkun­gen haben, wie beispiel­sweise Stim­mungss­chwankun­gen oder kog­ni­tive Beein­träch­ti­gun­gen.
  • Verän­derung der Vit­a­m­in­pro­duk­tion: Bes­timmte Bak­te­rien im Darm sind an der Pro­duk­tion von Vit­a­mi­nen, wie z.B. Vit­a­min K und einige B‑Vitamine, beteiligt. Die Verän­derun­gen im Mikro­biom durch ein Antibi­otikum kön­nten daher auch Auswirkun­gen auf die Ver­füg­barkeit dieser Vit­a­mine im Kör­p­er haben.
  • Risiko für Fet­tleibigkeit und Stof­fwech­sel­störun­gen: Einige Stu­di­en haben vorgeschla­gen, dass Verän­derun­gen im Dar­m­mikro­biom durch ein Antibi­otikum das Risiko für Fet­tleibigkeit und Stof­fwech­sel­störun­gen erhöhen kön­nten. Dies ist jedoch ein Bere­ich, der weit­er­hin erforscht wird.

Auswirkungen auf das orale Mikrobiom

Ob Antibi­oti­ka auch Auswirkun­gen auf das orale Mikro­biom haben kön­nen, wurde auch schon in ersten wis­senschaftlichen Stu­di­en unter­sucht. Debi zeigt sich immer mehr, dass die Verän­derun­gen im oralen Mikro­biom ähn­lich drama­tisch sein kön­nen, wie im Mikro­biom des Darms.

Hier sind einige der poten­ziellen Auswirkun­gen:

  • Dys­biose im Mund: Ähn­lich wie im Darm kann ein Antibi­otikum im Mundraum das Gle­ichgewicht zwis­chen ver­schiede­nen Bak­te­rien verän­dern. Dies kann zu ein­er Dys­biose führen, bei der patho­gene Bak­te­rien über­hand­nehmen und die nor­male Mikro­bio­ta stören.
  • Mund­soor (Can­didi­a­sis): Ein Antibi­otikum kann das Wach­s­tum von Hefen wie Can­di­da fördern. Dies erhöht das Risiko ein­er Mund­soor­in­fek­tion (Can­didi­a­sis), die sich durch weiße, fleck­ige Ablagerun­gen auf der Zunge oder den Schleimhäuten im Mund man­i­festieren kann.
  • Zah­n­fleis­chentzün­dun­gen: Der Ein­satz eines Antibi­otikums kann das Risiko für Zah­n­fleis­chentzün­dun­gen (Gin­givi­tis) und Par­o­don­ti­tis erhöhen, indem sie das Gle­ichgewicht der Mikroor­gan­is­men im Mundraum stören. Dies kann zu ein­er erhöht­en Anfäl­ligkeit für Entzün­dun­gen im Zah­n­fleisch führen.
  • Geschmacksverän­derun­gen: Einige Antibi­oti­ka kön­nen Geschmacksverän­derun­gen verur­sachen, was zu einem met­allis­chen Geschmack im Mund führen kann.
  • Erhöht­es Karies­risiko: Ein gestörtes Gle­ichgewicht im oralen Mikro­biom kann das Risiko von Karies erhöhen. Die Anwe­sen­heit bes­timmter Bak­te­rien, die den Zahn­be­lag abbauen, ist wichtig für die Mundge­sund­heit.
  • Antibi­oti­ka-resistente Bak­te­rien im Mund: Der Ein­satz von Antibi­oti­ka kann die Entwick­lung von antibi­otikare­sisten­ten Bak­te­rien im Mundraum begün­sti­gen. Humas­tu­di­en zeigen bish­er ähn­lich drama­tis­che Auswirkun­gen von Antibi­oti­ka auf das orale Mikro­biom. In ein­er Studie mit 40 Kindern wur­den Den­talplaque­proben auf das Vorhan­den­sein von Amox­i­cillin-resisten­ten Bak­te­rien hin unter­sucht (2). Die Studie zeigt, dass eine vielfältige Ansamm­lung von amox­i­cillin-resisten­ten Bak­te­rien in der Mund­höh­le vorhan­den ist und dass die Anzahl, Anteile und die Resistenz gegen Ery­thromycin mit der Ver­wen­dung von Amox­i­cillin sig­nifikant zunehmen kön­nen.
  • Immunreak­tion im Mundraum: Eine Studie in Rat­ten zu den Auswirkun­gen ein­er täglichen Ein­nahme über 14 Tage eines Antibi­otikums (Amox­i­cillin, Spi­ramycin, Metron­ida­zol) zeigte, dass die Zusam­menset­zung, Vielfalt und Stof­fwech­sel­funk­tion der oralen Mikro­bio­ta bei Rat­ten sig­nifikant bee­in­flusst waren (1). Amox­i­cillin führte zu erhe­blichen Verän­derun­gen der Konzen­tra­tio­nen von spe­ichel­spez­i­fis­chen Antikör­pern bei den Rat­ten. Auf der Gat­tungsebene war der rel­a­tive Anteil von Roth­ia und Haemophilus in der Amox­i­cillin-Gruppe höher als in den anderen Grup­pen. Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass durch Antibi­oti­ka verur­sachte Verän­derun­gen in den Pop­u­la­tio­nen der oralen Mikro­bio­ta mit Verän­derun­gen in den Konzen­tra­tio­nen von spe­ichel­spez­i­fis­chen Antikör­pern in Verbindung gebracht wer­den kön­nen.

Wie können Probiotika helfen?

Pro­bi­oti­ka kön­nen bei der Ein­nahme von Antibi­oti­ka helfen, indem sie dazu beitra­gen, das Gle­ichgewicht im Mikro­biom des Darms zu unter­stützen. Hier sind einige Möglichkeit­en, wie Pro­bi­oti­ka pos­i­tive Effek­te während ein­er Antibi­otik­abehand­lung haben kön­nen:

  • Wieder­her­stel­lung der Mund- und Darm­flo­ra: Ein Antibi­otikum kann sowohl schädliche als auch nüt­zliche Bak­te­rien im Darm abtöten. Pro­bi­oti­ka enthal­ten lebende, nüt­zliche Bak­te­rien­stämme, die dazu beitra­gen kön­nen, das Gle­ichgewicht im Darm und Mund zu sta­bil­isieren und die Pop­u­la­tion nüt­zlich­er Bak­te­rien zu unter­stützen. Beim Wieder­auf­bau der Mund­flo­ra kön­nen Leitkeime wie das Bak­teri­um Strep­to­coc­cus sali­var­ius M18 behil­flich sein.
  • Ver­hin­derung von Durch­fall: Eine häu­fige Neben­wirkung eines Antibi­otikums ist Durch­fall, der durch eine gestörte Darm­flo­ra verur­sacht wer­den kann. Pro­bi­oti­ka kön­nen dazu beitra­gen, das Risiko von antibi­otikaas­sozi­iertem Durch­fall zu ver­ringern und die Dar­mge­sund­heit zu fördern.
  • Vor­beu­gung von Clostrid­i­um dif­fi­cile-Infek­tio­nen: Die Ver­wen­dung von Antibi­oti­ka erhöht das Risiko ein­er Clostrid­i­um dif­fi­cile-Infek­tion. Pro­bi­oti­ka kön­nen helfen, das Wach­s­tum von Clostrid­i­um dif­fi­cile zu hem­men und so das Risiko von durch diese Bak­te­rien verur­sacht­en Infek­tio­nen zu reduzieren.
  • Stärkung des Immun­sys­tems: Ein gesun­des Mund- und Dar­m­mikro­biom spielt eine wichtige Rolle bei der Reg­u­la­tion des Immun­sys­tems. Pro­bi­oti­ka kön­nen die Immun­funk­tion stärken und dazu beitra­gen, die Abwehrkräfte des Kör­pers zu verbessern.

Wenn Sie Pro­bi­oti­ka während oder nach ein­er Behand­lung mit einem Antibi­otikum ein­nehmen möcht­en, gibt es einige Punk­te, die zu beacht­en sind:

  • Zeit­punkt der Ein­nahme: Es wird emp­fohlen, Pro­bi­oti­ka zu einem Zeit­punkt einzunehmen, der nicht direkt mit der Ein­nahme eines Antibi­otikums zusam­men­fällt. Einige Ärzte empfehlen, Pro­bi­oti­ka einige Stun­den vor oder nach der Ein­nahme eines Antibi­otikums zu nehmen, um die Über­leben­srate der pro­bi­o­tis­chen Bak­te­rien zu erhöhen.
  • Wahl geeigneter Stämme: Nicht alle Pro­bi­oti­ka sind gle­ich. Es ist wichtig, pro­bi­o­tis­che Prä­parate mit den richti­gen Bak­te­rien­stäm­men auszuwählen, die nach­weis­lich pos­i­tive Auswirkun­gen auf die Dar­mge­sund­heit haben und für diese Indika­tion auch klin­isch getestet sind.

Antibiotika und das Mikrobiom

Antibi­oti­ka sind Medika­mente, die gegen bak­terielle Infek­tio­nen einge­set­zt wer­den und in vie­len Fällen eine schnelle Heilung ermöglichen. Allerd­ings haben Antibi­oti­ka auch neg­a­tive Auswirkun­gen auf das Mikro­biom des Kör­pers. Viele Krankheit­en sind mit der Ein­nahme eines Antibi­otikums assozi­iert. Auch kann die Ein­nahme eines Antibi­otikums drama­tis­che Auswirkun­gen auf das Mikro­biom des Darms sowie das orale Mikro­biom haben. Falls die Ein­nahme eines Pro­bi­otikums unumgänglich ist, kön­nen Pro­bi­oti­ka die Neben­wirkun­gen eines Antibi­otikums lin­dern und beim Wieder­auf­bau der Mund­flo­ra sowie dem Dar­m­mikro­biom helfen.

 

Lit­er­atur

(1) Cheng et al. Front Cell Infect Micro­bi­ol. 2022; 12: 721691.

(2) Ready et al. Antimi­crob Agents Chemoth­er 2004 Aug; 48(8): 2883–2887.

 

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Wir erteilen jedoch keine medizinischen Ratschläge, stellen keine Diagnose und behandeln nicht.

Die Beiträge wurden anhand neuester Forschungsergebnisse verfasst. Bitte beachten Sie, dass diese nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet sind und keinen Besuch beim Arzt ersetzen können. Wir empfehlen deshalb ausdrücklich, jede Maßnahme in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt zu planen.

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